Stimmungsschwankungen Wechseljahre

Sie haben einen fiesen Ruf – die Wechseljahre. Schon der Begriff klingt granatenalt. Nach etwas, womit man es lieber nicht zu tun hätte. Deshalb übersehen wir Stimmungsschwankungen auch gerne. Es ist Zeit, endlich offen darüber zu sprechen!

Ursachen für Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren

Ich würde mich nicht als Frau mit kurzer Zündschnur bezeichnen. Aber in den Wechseljahren war es mit der Entspannung vorbei.

Manchmal erschrecke ich mich sogar vor mir selbst: Wer ist diese übernächtigte Furie? Dies sollte die beste Zeit meines Lebens werden! Ich bin gereizt, aggressiv und gleichzeitig müde.

Völlig unvorhergesehen entladen sie sich in turbomäßigen Erschütterungen – die Stimmungsschwankungen.  Rein biologisch gesehen, sind die Wechseljahre Teil des natürlichen Alterns. Aber in unserer heutigen Gesellschaft haben wir verdammt nochmal ruhig und unaufgeregt zu altern.

Ich kann Dich beruhigen: Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen bis hin zu Depressionen sind in den Wechseljahren keine Seltenheit. Für die richtige Behandlung solltest du jedoch wissen, ob es sich „nur“ um Stimmungsschwankungen handelt oder um eine ernstere seelische Erkrankung mit anderen Ursachen.

Vielleicht hast Du auch schon festgestellt, dass es Dir immer schwerer fällt, Deinen Alltag zu bewältigen?

Ich kann mich an eine taffe Unternehmensberaterin erinnern. Die sonst so ausgeglichene 49-Jährige kämpfte mit Vergesslichkeit, innerer Unruhe und Nervosität. Sie fühlte sich oft antriebslos und ängstlich. Im Büro weinte sie sogar, nur weil kein Kaffee mehr da war. Das war noch längst nicht alles: Mit ihrem Mann stritt sie häufig wegen Kleinigkeiten. Verwundert fragte sich die zweifache Mutter: „Was ist bloß mit mir los?“

Selbstfürsorge bei Stimmungsschwankungen
Danach hat sie die Initiative ergriffen und ein Coaching gebucht, in dem es uns gelungen ist, sie in den richtigen Flow zu bringen. Durch einen Perspektivenwechsel konnten wir ihre Stressoren „zähmen“.  Die Veränderung ihres inneren Dialogs und mentale Entspannungstechniken führten zu mehr Gelassenheit und Selbstfürsorge. Ich zeigte ihr, wie unsere Gedanken unser Handeln bestimmen und welche Stressoren für die gleichen Denkmuster sorgen.

Veränderung in Körper und Geist
In den Wechseljahren haben negative Impulse von außen oder unangenehme Erlebnisse zusätzlich mehr Macht, das seelische Gleichgewicht zu stören.

Aber auch der normale Alterungsprozess kann dazu beitragen, dass ungelöste Probleme auftreten oder sich verstärken.

Fakt und wissenschaftlich bewiesen ist, dass sich Körper und Geist alle 7 Jahre ändern. In der Zeit zwischen zirka 42 bis 49 Jahren finden in unserem Leben meistens große Veränderungen statt. Berufliche Ziele werden neu definiert, Partnerschaften hinterfragt und Lebensausrichtungen neu definiert.

Das Zeitalter des spirituellen Erwachens findet meistens zwischen 49 bis 56 Jahren statt. Mit dem Verlust unserer Kraft und Vitalität schauen wir nach innen. Wir akzeptieren die Veränderungen in unserem Körper.

Für diejenigen, die nicht erkannt haben, wer sie sind und was ihr Lebenszweck ist, ist dieser Abschnitt das Zeitalter extremer Stimmungsschwankungen und Depressionen.

Symptome von Stimmungsschwankungen während der Wechseljahre

Das sind die typischen Anzeichen von Stimmungsschwankungen:

  • Unruhe
  • Innere Anspannung
  • Unzufriedenheit
  • Erschöpfung
  • Nervosität
  • Depressive Momente
  • Gereiztheit
  • Aggressivität

Unruhe:
Innere Unruhe in den Wechseljahren ist keine Einbildung. Sind wir innerlich unruhig, ist unser Gehirn in der Regel mit dem Lösen bestimmter Probleme oder Aufgaben beschäftigt.

Auch unsere Gedankenmuster sind dafür verantwortlich, ob wir unseren Alltag unruhig oder gelassen meistern.

Innere Anspannung:
Für die ständige Anspannung im Körper ist hauptsächlich das Nervensystem verantwortlich und hier besonders der Sympathikus (bereitet den Körper auf Stress- und Notfallsituationen vor). Er sendet ständig Signale aus, sodass die Muskeln angespannt sind und der gesamte Organismus übererregt wird.

Du hast Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich und im gesamten Rücken. Oder  Kopf- und Rückenschmerzen. Die dauerhafte körperliche Anspannung sorgt für totale Erschöpfung und manchmal einen Burn-out.

Unzufriedenheit:
Eine negative Einstellung gegenüber sich selbst kann zu Unzufriedenheit führen. Das bedeutet: Selbstkritik, mangelndes Selbstvertrauen oder ein geringes Selbstwertgefühl.

Auch das Fehlen eines tieferen Zwecks oder Ziels im Leben kann gerade in den Wechseljahren zu einer allgemeinen Unzufriedenheit führen

Erschöpfung:
Mentale und körperliche Erschöpfung oder Anspannung können  geistigen Ressourcen erschöpfen. Dein Gehirn benötigt dringend Zeit, um abzuschalten, sich zu regenerieren und neue Energie zu tanken.

Nervosität:
Angst vor bestimmten Situationen, wie zum Beispiel öffentlichem Sprechen, berufliche Belastungen oder hoher Druck können zu Nervosität führen. Die Sorge, Fehler zu machen oder negativ beurteilt zu werden, kann nervöse Reaktionen hervorrufen und gerade im Job besonders belastend sein.

Depressive Momente:
Ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn (insbesondere ein Mangel an Neurotransmittern wie Serotonin), kann zu depressiven Symptomen in den Wechseljahren führen.

Die genetische Veranlagung kann ebenfalls eine Rolle spielen.

Krankheiten, Beziehungsprobleme, Arbeitsüberlastung andauernde persönliche Konflikte, der Mangel an sozialer Unterstützung oder Negative Denkmuster beeinflussen die Stimmung und können die Abwärtsspirale verstärken.

Gereiztheit:
Wenn Du über einen längeren Zeitraum hinweg unter Stress stehst, sind Deine Nerven automatisch gereizt.  Fehlt Dir ausreichend Ruhe und Erholung, wird Deine Frustrationsschwelle gesenkt.

Aggressivität
Starke Gefühle von Wut oder Ärger können zu aggressivem Verhalten führen, insbesondere wenn diese Gefühle nicht angemessen kontrolliert oder ausgedrückt werden. Wenn Du bisher Schwierigkeiten hast, Emotionen zu regulieren oder angemessene soziale Fähigkeiten zu entwickeln, können sich diese Faktoren in den Wechseljahren verstärken.

Was hilft bei Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren?

# Regelmäßige Bewegung:
Raus aus deiner feierabendlichen Berieselungsapathie und rein ins Fitness-Studio. Bewegung hilft, Stimmungsschwankungen zu verhindern und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

# Ernährung:
Auch was wir essen, spielt bei Stimmungsschwankungen eine Rolle. Wenn beispielsweise der Wert unseres „Glückshormones“ Serotonin absinkt, dann neigen wir zu Stimmungsschwankungen und Stress wird spürbar. Wenn Du von bestimmten Lebensmitteln mehr isst, wird die Bildung der Glückshormone ankurbelt. Hier spielt der Eiweißbestandteil Tryptophan eine große Rolle. Denn gelangt mehr Tryptophan ins Gehirn, wird das, mithilfe von mehreren Mikronährstoffen (z.B. Vitamin B6 und Zink), zum Glückshormon Serotonin umgewandelt.

Aber auch Zucker hat einen starken Einfluss auf unsere Emotionen.
Wer Gleichgewicht und Stärke in Geist und Emotionen sucht, sollte Zucker weitgehend meiden.

Für mich ist Essen keine Ablenkung oder emotionale Kompensation. Die Nahrungsaufnahme ist für mich das, was sie sein soll, nämlich Energiezufuhr. Mäßigkeit ist der Schlüssel. Im Kundalini Yoga heißt es auch, dass gerade Frauen ab 40 gut eine Mahlzeit am Tag weniger zu sich nehmen können. Deshalb kann ich dir das Intervallfasten Intervallfasten  nur empfehlen.

# Stressmanagement:
Techniken wie Meditation, Atemübungen, Entspannungsmassagen oder das Ausüben von Hobbys bringen Ruhe in deinen hektischen Alltag und reduzieren Stress.

# Schlafhygiene:
Achte auf ausreichenden und qualitativ hochwertigen Schlaf. Versuche, regelmäßige Schlafenszeiten einzuhalten und schaffe eine angenehme Schlafumgebung.

#  Professionelle Hilfe:
Wenn Stimmungsschwankungen dein tägliches Leben beeinträchtigen, bringt ein Coaching wieder Klarheit in deinen Alltag. Wir identifizieren die zugrunde liegenden Ursachen und du lernst kraftvolle Techniken, um liebevoller mit Dir selbst umzugehen und emotional ausgeglichener zu werden.

Bitte beachte, dass die genannten Tipps keine Konsultation beim Arzt oder psychologischen Therapeuten ersetzen.

Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren – natürlich behandeln oder mit Hömopathie?

Es gibt verschiedene homöopathische Mittel, die bei Stimmungsschwankungen eingesetzt werden. Doch die Wirkung ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen und wirkt bei jedem anders.

Wenn Du Dich für die Verwendung von Homöopathie bei Stimmungsschwankungen interessierst, empfehle ich, einen qualifizierten Homöopathen aufzusuchen. Der kann  individuelle Symptome und deine gesundheitliche Situation beurteilen. Danach wird er Dir ein passendes homöopathisches Mittel empfehlen.

Die homöopathische Behandlung ist allerdings kein Ersatz für eine konventionelle medizinische Betreuung! Wenn du starke Stimmungsschwankungen über mehrere Wochen hast, ist es wichtig, den Rat eines Arztes oder Therapeuten einzuholen, um eine umfassende Diagnose und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu erhalten.

Fazit – Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren

Je besser Du Deinen Körper kennst und je informierter Du bist, desto effektiver wird Dir geholfen. Du darfst verstehen, dass Dein Lebensstil einen erheblichen Einfluss auf Deine Stimmungsschwankungen hat. Die Geschichten über die arme, unsichtbare Frau ab 50 mag ich nämlich gar nicht.

Viele starten jetzt noch einmal richtig durch. Auch wenn wir in den Wechseljahren aufbrausend und damit kognitiv etwas umnebelt herumlaufen: die eigenen Werte schärfen sich. Plötzlich rücken Dinge in den Fokus, für die früher nie Zeit war! Wir achten auf uns, übernehmen Verantwortung für Körper und Geist und holen uns Unterstützung, wenn die Psyche verrücktspielt.

Wie geht es dir damit?

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Hey, ich bin Ines!

Ines Jaedicke am Laptop
Mit meinem ganzheitlichen Coaching helfe ich dir, die Veränderungen in deinem Körper und in deiner Psyche während der Wechseljahre zu verstehen. Ich unterstütze dich mit alltags­taug­lichen Lösungen & den richtigen Strategien.

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